Den Sturz in eine Krise hat Borussia Dortmund am Samstag erfolgreich abgewendet. Mit 2:0 setzte sich der BVB bei Union Berlin durch, konnte beim Auswärtssieg jedoch spielerisch erneut nicht vollends überzeugen - ein Makel, der sich durch die gesamte Saison des amtierenden Vizemeisters zieht.
"Wir hatten in vielen Spielen nicht die Form. Das hat unterschiedliche Gründe, die wir kritisch analysieren und an denen wir arbeiten. Niemand redet die Situation schön", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl am Sonntag im Sport1-Doppelpass.
Zugleich verwies Kehl darauf, dass der BVB den dritten Platz in der Rückrundentabelle belegt und in den sieben Partien der zweiten Saisonhälfte erst fünf Gegentore kassierte. "Es gibt schon Entwicklungen, die wir positiv bewerten", meinte der 44-Jährige, der dennoch klarstellte, dass die BVB-Verantwortlichen mit den Leistungen und der Tabellensituation nicht zufrieden sind.
Denn bei nur einem Punkt Vorsprung auf den Tabellenfünften RB Leipzig ist die Qualifikation für die Champions League - das Minimalziel der Borussen - weiterhin in Gefahr. Kehl sprach der Mannschaft von Trainer Edin Terzic sein Vertrauen aus und zeigte sich zuversichtlich, dass der BVB Rang vier bis zum Ende der Saison verteidigen werde.
Zugleich nahm der frühere Profi die Spieler in die Pflicht: "Jeder einzelne Spieler kann besser Fußball spielen. Sie stehen in der Eigenverantwortung und nicht nur der Trainer", meinte er. "Es ist schon komisch, wenn ich in der Champions League in einer Hammergruppe weiterkomme und dann in der Bundesliga solche Leistungen zeige."
Im Europapokal zog der BVB dank starker Leistungen als Gruppensieger vor Paris Saint-Germain, AC Mailand und Newcastle United in die K.o.-Phase ein. Nach dem 1:1 im Achtelfinal-Hinspiel bei der PSV Eindhoven kämpft der Ruhrgebietsverein Mitte des Monats (13. März) gegen die Niederländer um die Teilnahme am Viertelfinale.
Diese Partie ist der Auftakt in ein schwieriges Programm. Bis Ende April stehen in der Bundesliga Duelle mit Eintracht Frankfurt, dem FC Bayern, VfB Stuttgart, Bayer Leverkusen und RB Leipzig an. "Dann kann die Mannschaft gegen gute Gegner zeigen, dass mehr in ihr steckt", sagte Kehl - und forderte: "Jetzt müssen die Jungs auch liefern."